Kontemplation

„Ich will sitzen
und ich will schweigen
und ich will hören,
was Gott in mir rede.“
(Meister Eckehart)

Kontemplation ist der westliche Begriff für das, was im Osten Meditation - oder genauer - formlose, übergegenständliche Meditation genannt wird. Dieser Übungsweg ist also eingebettet in den reichen mystischen Strom des Abendlandes. Wille, Verstand und Gefühl werden dabei ins Schweigen geführt, wobei eine wache Aufmerksamkeit den Weg bereitet für das Innewerden des göttlichen Geheimnisses.

Es geht bei dieser Übung um den „Geschmack“, um die Erfahrung Gottes, des „Ich - bin - da“ (Exodus 3,14). Im Sitzen in der Stille (weitere Bedeutung des Wortes "Kontemplation") entdeckt der Übende seinen tragenden Grund: er wird getragen mit allem Glück und aller Last seines Lebens. Er muss nichts leisten, er wird gehalten. Je mehr er sich lässt, desto mehr wird er in seiner Mitte gegründet. Er wird gegründet in dem Grund, der immer schon da ist. Wir Menschen sind Geschöpfe des Ewigen, Ewigkeitswesen.

Ganzheitlich werden Haltungen und Bewegungen geübt, die in den Alltag führen und weiter gepflegt werden können. Kontemplation und Aktion, Gottes- und Weltdienst sind zwei Aspekte der einen christlichen Berufung.

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